In den letzten Jahren hat sich der Minimalismus zu einer kulturellen und philosophischen Bewegung entwickelt, die Millionen Menschen weltweit begeistert.
In einer Zeit, die vom Konsumverhalten und dem Anhäufen von Dingen geprägt ist, suchen immer mehr Menschen nach einem neuen Gleichgewicht, das auf Einfachheit und der Reduzierung von Überflüssigem basiert.
Einer der wichtigsten Vertreter dieses Lebensstils ist Ryan Nicodemus, Autor, Redner und Mitbegründer des Projekts The Minimalists, der zusammen mit Joshua Fields Millburn einen konkreten Ansatz verbreitet hat, um das eigene Verhältnis zu den Dingen zu überdenken.
Zu den bekanntesten von ihm vorgestellten Praktiken gehört die sogenannte Verpackungsparty, eine radikale und zugleich unterhaltsame Methode, um den eigenen minimalistischen Weg zu beginnen.
Wer ist Ryan Nicodemus und was bedeutet es, Minimalist*in zu sein
Ryan Nicodemus ist gemeinsam mit seinem Freund Joshua Fields Millburn eines der bekanntesten Gesichter der zeitgenössischen Minimalismus-Bewegung. Die beiden gründeten das Projekt The Minimalists, das auch durch Bücher, Podcasts und Netflix-Dokumentationen große Bekanntheit erlangte.
Ihr Ziel ist es, zu zeigen, dass ein Leben mit weniger zu einem bedeutungsvolleren Leben führen kann, das reich an Erfahrungen, echten Beziehungen und Freiheit ist.
Die minimalistische Philosophie beschränkt sich nicht auf materiellen Besitz, sondern umfasst einen ganzheitlichen Lebensansatz: Überflüssiges loswerden, um sich auf das zu konzentrieren, was wirklich zählt.
Das bedeutet, bewusst zu wählen und sich von Dingen, Gewohnheiten und sogar Beziehungen zu trennen, die keinen Wert für das eigene Leben haben.
Laut Nicodemus ist es nicht wichtig, aus Prinzip wenig zu besitzen, sondern zu verstehen, was man wirklich braucht und was einen glücklich macht. In diesem Sinne wird Minimalismus zu einem Werkzeug der Freiheit und nicht zu einer starren Regel.
Packing Party: Die Verpackungsparty
Unter den vielen von Minimalisten*innen vorgeschlagenen Methoden zum Ausmisten ist die Verpackungsparty (Packing Party) zweifellos die bekannteste. Ryan Nicodemus hat sie an sich selbst ausprobiert und daraus ein echtes Ritual gemacht, das er allen empfiehlt, die sich auf entschlossene Weise vom Überflüssigen befreien wollen.
Die Verpackungsparty: Anleitung
Die Idee ist so einfach wie revolutionär: Tu so, als würdest du umziehen, auch wenn du gar nicht die Wohnung wechselst. Du verpackst absolut alles, was du besitzt (außer dem Allernötigsten), in möglichst kurzer Zeit, in der Regel an einem Tag.
Die Vorbereitungsphase
- Zeitplanung: Wähle einen Tag oder ein Wochenende, an dem du dich ganz dem Verpacken widmen kannst – ohne Unterbrechungen.
- Materialien: Besorge dir viele Kartons in verschiedenen Größen, Klebeband, Marker und Etiketten. Du solltest genug Kartons haben, um alles zu verstauen.
- Das absolute Minimum zum Überleben: Lege vor dem Start nur die Dinge beiseite, die du in den nächsten 24-48 Stunden unbedingt brauchst. Dazu gehören:
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- Ein Satz Kleidung und Unterwäsche für den nächsten Tag.
- Zahnbürste, Seife und andere Hygieneartikel.
- Handy, Schlüssel und Geldbörse.
- Ggf. notwendige Medikamente.
- Bettwäsche, die du gerade benutzt.
Die Phase des radikalen Verpackens
- Alles verpacken (so schnell wie möglich): Ziel ist, dich zügig zu bewegen und nicht lange nachzudenken. Fülle die Kartons mit allem anderen: Kleidung, Bücher, Deko, Küchenutensilien, Elektronik (die du nicht regelmäßig nutzt) usw.
- Kartons beschriften: Beim Verpacken beschriftest du die Kartons nicht mit deren Inhalt, sondern mit dem Raum, aus dem sie stammen (z. B. „Küche“, „Kleiderschrank Schlafzimmer“, „Wohnzimmer“). Ziel ist, sie am Ende des Experiments, wenn nötig, wieder einzuräumen.
- Das Gefühl der Leere: Nach dem Verpacken ist deine Wohnung fast leer, nur Möbel und Kartons bleiben. Das sorgt für ein sofortiges Gefühl von Platz und Klarheit – aber auch für einen Moment des anfänglichen Unbehagens.
Die Auswahlphase (der wahre Minimalismus)
Das ist das Herzstück des Experiments, das von drei Wochen bis zu drei Monaten dauern kann (Ryan Nicodemus hat es 21 Tage lang gemacht). Während dieser Zeit lebst du mit gepackten Kartons, die griffbereit stehen.
Die wichtigste Regel: das Wiederverwenden
- Jeden Tag, wenn du etwas brauchst, das eingepackt ist, holst du es aus seinem Karton, benutzt es – und stellst es danach NICHT wieder zurück in den Karton.
- Stattdessen bekommt der entnommene Gegenstand sofort einen festen Platz (in einer leeren Schublade, einem Regal) als essenzielles Objekt, das du regelmäßig nutzt.
- Wenn du einen Karton öffnest, solltest du nur das herausnehmen, was du wirklich brauchst. Es geht nicht darum, sicherheitshalber weitere Dinge auszupacken.
- Jeder Gegenstand, den du verwendest, wird quasi „zurückgewonnen“ für deinen Wohnraum.
Die Bedeutung der zeitlichen Distanz
Mit der Zeit bleiben die meisten Kartons geschlossen. Das zwingt dich zu einer ganz praktischen, unmittelbaren Reflexion: „Habe ich diesen Gegenstand in den letzten 30/60/90 Tagen wirklich gebraucht?“
Das anfängliche Unbehagen, etwas nicht zur Hand zu haben, weicht der Erkenntnis, dass dein Leben auch ohne diese Dinge problemlos funktionieren kann.
Die Vorteile der Verpackungsparty
Mit dieser Methode gehst du das Ausmisten radikal und objektiv an. Es geht nicht mehr darum, zu entscheiden, was wegkommt, sondern herauszufinden, was im Alltag wirklich gebraucht wird. Die Regel ist einfach: Wenn ich einen Gegenstand in diesen Wochen nicht gebraucht habe, brauche ich ihn vermutlich nicht.
Die Verpackungsparty ist nicht nur eine praktische Übung, sondern auch eine emotionale Erfahrung: In einer freieren und aufgeräumteren Wohnung zu leben, verschafft Erleichterung und mentale Leichtigkeit und hilft dabei, die eigenen Bedürfnisse besser zu erkennen.
Die Abschlussphase: das Loslassen
Nach der Testphase kommt der Moment der Entscheidung. Nach der Philosophie von Ryan Nicodemus sollten alle Gegenstände, die noch in den Kartons sind, endgültig aus deinem Leben verschwinden.
Alles, was du während dieser Zeit aus den Kartons geholt und genutzt hast, sind die Dinge, die dir etwas bedeuten und die du aktiv verwendest. Diese Gegenstände bleiben bei dir.
Kartons, die komplett oder fast vollständig verschlossen geblieben sind (und Dinge enthalten, nach denen du nie das Bedürfnis hattest), enthalten Nicht-Essentielles. Was soll mit dem Inhalt dieser Kartons geschehen? Es gibt verschiedene Möglichkeiten:
- Spenden an Organisationen oder Menschen, die sie brauchen;
- Online oder auf Flohmärkten verkaufen, um einen Teil des Wertes zurückzubekommen;
- Recyceln oder entsorgen, was nicht mehr nutzbar ist.
Ziel ist es, sich vom Überflüssigen zu befreien und weiterhin nur mit dem zu leben, was wirklich nützlich ist und glücklich macht. Die Verpackungsparty ist nicht nur ein Ordnungsprinzip, sondern eine kraftvolle Übung, um die eigene Identität von materiellen Dingen zu trennen und zu zeigen, dass die meisten Besitztümer gar nicht zu einem erfüllten Leben beitragen.
Ein weniger radikaler Ansatz: Die Kartons in einer Casaforte-Box aufbewahren
Nicht alle sind jedoch bereit, sich endgültig von ihren Gegenständen zu trennen. Manche Besitztümer haben einen emotionalen Wert oder könnten in Zukunft noch nützlich sein. In solchen Fällen ist es nicht nötig, das Verpackungsfest einfach aufzugeben, sondern es mit einer flexibleren Alternative zu ergänzen.
Der Tipp ist einfach: Anstatt alles, was noch verpackt ist, sofort zu verkaufen oder zu entsorgen, kannst du die Kartons in einem Casaforte-Box lagern. So:
- Verlängerst du die Probezeit, ohne zu drastischen Schritten greifen zu müssen
- Bleibt dein Zuhause frei und ordentlich
- Kannst du jederzeit zurückholen, was du brauchst
Diese Lösung vereint das Beste aus beiden Welten: die sofortigen Vorteile eines minimalistischen Zuhauses und die Gelassenheit, keine überstürzten Entscheidungen über liebgewonnene Stücke treffen zu müssen.
Self-Storage Casaforte und Minimalismus: eine unschlagbare Kombination
Das Verpackungsfest von Ryan Nicodemus ist eine wirkungsvolle Methode, um die Beziehung zu den eigenen Dingen zu überdenken und sich von Überflüssigem zu befreien.
Du musst jedoch keinen radikalen Weg einschlagen: Mit der Unterstützung von Self-Storage Casaforte kannst du die Vorteile des Minimalismus erleben und trotzdem vorübergehend aufbewahren, wovon du dich noch nicht endgültig trennen möchtest.
Diese Kombination ermöglicht es dir, die Leichtigkeit eines ordentlichen Zuhauses zu genießen, den Auswahlprozess zu verlängern und in Ruhe zu entscheiden, was du behalten und was du weitergeben möchtest.
Das Wichtigste am Verpackungsfest ist nicht das endgültige Aussortieren, sondern das Bewusstsein, dass du nicht all diese Dinge brauchst, um glücklich zu sein und gut zu leben.
Sei geduldig mit dir selbst und nutze die zusätzliche Zeit als Gelegenheit, um dieses neue Bewusstsein zu festigen.